Mittwoch, 4. November 2015

Turn Based Strategy I ♥ you so much! Part V.II - Valkyria Chronicles

Den zweiten Teil zu Valkyria Chronicles möchte ich mit den Charakteren beginnen. Vorher verlinke ich noch kurz den ersten Teil, dann geht es auch schon los.
Der Cast ist abwechslungsreich und schafft eine angemessene Balance zwischen Klischees und Eigenart. In Anbetracht der zahlreichen Figuren, möchte ich jetzt aber nicht jede einzelne besprechen, sondern lieber darüber reden, wie die verschiedenen Persönlichkeiten in das Gameplay eingebunden wurden.


Allem voran möchte ich die einwandfreie englische Synchronisation ansprechen. Von psychopathisch („Mmm... Scream for me.”) bis verspielt („You see a tank, I see fireworks!”) werden alle One-Liner überzeugend gesprochen. Die Performance in den Cutscenes macht ebenfalls keine Fehler.
Interessant ist vor allem, wann besagte One-Liner abgespielt werden. So geben Charaktere nicht nur einen Kommentar, wenn sie zum Zug ausgewählt werden oder einen Gegner unter Beschuss nehmen, sondern auch wenn eine personenspezifzische Fähigkeit getriggert wird. Diese Fähigkeiten wiederum sind passend zur Persönlichkeit des Charakters gewählt.
So bekommt die Einzelgängerin Marina einen Malus, wenn sie sich in der Nähe ihrer Kameraden aufhält, und kommentiert dies mit „It's easier alone.”.
Susie, die pazifistisch veranlagt ist, ruft „Sorry if this hurts!”, wenn sie einen Gegner angreift und der angehende Clown Ted sagt „
...Tough crowd today.”, wenn seine HP niedrig sind, gefolgt von „Everyone's...a critic.”, wenn er ohnmächtig wird.

Genug zu Charakteren und witzigen Punch-Lines. Kommen wir zur übergreifenden Story.
Ich versuche an dieser Stelle nicht zu viel zu verraten, deshalb will ich mich kurz fassen.
Die Geschichte von VC folgt einem klassischen Verlauf und ist deshalb an der ein oder anderen Stelle vorhersehbar. Stärken zeigt das Skript vor allem dann, wenn einzelne Figuren ihren Moment im Rampenlicht haben und die meiste Charakterentwicklung stattfindet.
Mir gefällt außerdem, dass sich die Zeit genommen wurde, auch gegnerischen Charakteren Tiefe zu geben, und man nicht einfach nur gegen böse Leute kämpft, die böse sind weil sie böse sind.

Das soll es auch schon zur Story gewesen sein. Abschließend möchte ich noch ein wenig über Leveldesign und etwas mehr über die, in der Steam Version enthaltenen, DLC sprechen.

Was das Leveldesign angeht, haben die Jungs von Sega einen soliden Ausgleich geschaffen. Größenteils besinnt sich das Spiel auf sein Kerngameplay und in den meisten Missionen gilt es, das andere Ende der Karte zu erreichen ohne zu sterben. Varianz wird durch kleinere Parameter geschaffen. Mal muss erst ein Zwischenziel eingenommen werden, bevor man zum finalen Punkt vorrücken kann, mal muss der Panzer in die richtige Position gebracht werden um mit Rauchgranaten Deckung zu geben.
Dieses geradlinige Design wird bisweilen durch sehr abwechslungsreiche Sondermissionen aufgebrochen. Es wird in kleinen Gruppen durch die Wälder geschlichen, einem flinken Panzerfahrzeug der Weg versperrt oder ein Boss bekämpft, der nur unter bestimmten Umständen verwundet werden kann.


Jetzt aber zu den DLC, die mir auf der Playstation zu teuer waren und die ich deshalb jetzt zum ersten Mal gespielt habe.

Da hätten wir „Behind her Blue Flame”, in dem man exklusiv Missionen aus Feindperspektive spielt. Mir gefällt die kurze Story die hier erzählt wurde sehr gut und mir gefällt auch wie die Story in das Hauptspiel eingebunden ist (ich will nicht zu viel verraten). Spielerisch war das ganze ein wenig meh. Die Missionen sind vom Leveldesign zwar cool, zwingen den Spieler aber dazu sich hauptsächlich auf Selvarias Kampfkraft zu stützen, wodurch der etwas andere Spielstil (mehr dps, weniger Präzision) nicht so gut zur Geltung kommt. Unterm Strich aber zockenswert.

Weiter geht es mit dem Edy Detachment. Die Scout-Mission war überflüssig und die Sniper-Mission zu leicht, die restlichen Missionen haben mir aber gut gefallen. Zum Teil musste ich von meinem sonst üblichen Spielstil umdenken, die Schwierigkeit blieb dabei immer ausgewogen.
Die Story des Edy Detachment ist allerdings reiner Fanservice und konnte mich nicht nennenswert unterhalten.

Zuletzt die Extrem Skirmishes. Standardmäßig kommen die im Spiel integrierten Skirmish Missionen mit drei Schwierigkeitsgraden, die, meinem Empfinden nach, zwischen Lachhaft Mittel liegen.
Die extreme Schwierigkeit wird ihrem Namen absolut gerecht. Man muss sich genau überlegen, was man tut, wenn man hier eine A Bewertung bekommen möchte. Die Herausforderung kommt erfrischend, da die meisten Missionen des Spiels keine Probleme mehr darstellen, sobald man ein gewisses Spielverständnis hat.
Wahrscheinlich nichts für jeden, aber ich empfehle definitv mal die extreme Schwierigkeit anzusehen, falls einem das Gameplay Spaß gemacht hat.


So, jetzt habe ich alle wichtigen Punkte angesprochen oder zumindest angekratzt. Da ich nichts vorweg nehmen will, habe ich mir eine ausführliche Story-/Charakteranalyse gespart, stehe aber für weitere Diskussionen im Kommentarbereich offen.
Um abschließend alle Fäden zusammen zu bringen:


Valkyria Chronicles hat einen auf den Punkt gebrachten Style, der weder ausgelutscht ist, noch übertrieben. Story und Charaktere erfinden das Rad nicht neu, sind aber glaubwürdig und stets sauber in die Atmosphäre des Spiels eingebettet. Dazu kommt einzigartiges Gameplay, das auf unerfahrene Spieler ausgelegt ist, aber genug Spieltiefe bietet um alten Hasen noch Spaß zu machen.
Ohne weitere Umschweife zertifiziere ich Valkyria Chronicles als The Guy Approved.



So viel von meiner Seite,
TG

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