Mittwoch, 16. Dezember 2015

Über Metroid Prime

Ich brauchte heute ein paar Minuten bis ich mich eintschieden hatte, wie ich Metroid Primes Approval verteidigen würde.

Mein ursprünglicher Plan sah vor, meine Argumentation auf das hervorragende Level Design zu stützen. Denn trotz non-linearer Struktur und achtenswerter Länge des Spiels (insbesondere in Anbetracht der minimalistischen Geschichte) hatte ich nie das Gefühl Füllwerk oder repetitive Inhalte zu spielen. In jeder Ecke gab es etwas zu entdecken und wenn ich einen bereits gesehenen Bereich erneut durchquerte, gab es immer die Möglichkeit eine Abkürzung zu benutzen oder ein Item aufzuheben, das ich vorher noch nicht bekommen konnte.

Dann dachte ich, dass die Grafik von Metroid Prime, eigentlich auch eine Empfehlung Wert ist. 2002 hat diese schon zahlreiche Gehirne geschmolzen und selbst heute kann sie sich durch ihren klaren Stil und ihre Detail-Verliebtheit immernoch sehen lassen. Zugegeben, die Auflösung ist selbst in der Wii Version nicht so hoch wie man das heute gewohnt ist, und die Modelle waren damals auch noch etwas kantig, aber wenn sich, angesichts einer hellen Explosion, Samus Gesicht in ihrem Helm spiegelt und sie blinzelt (weil die eine verdammte Blinzel Animation eingebaut haben... in ein First-Person-Game), dann sieht das einfach so cool aus. Und über Farbwahl und Charakterdesign habe ich noch gar nicht gesprochen.

Nach diesen Überlegungen hatte ich dann aber das Gefühl, ich würde das fantastische Gameplay vernachlässigen. Ein First-Person-Shooter ohne zweiten Analogstick wäre heute eigentlich undenkbar, durch die Möglichkeit Gegner anzuvisieren in Metroid Prime aber kein Problem, denn hier geht es, im Gegensatz zu den meisten Genre Kollegen, nicht darum gut zu zielen, sondern darum gut auszuweichen und Timings optimal zu nutzen. Das ganze kommt besonders in abwechslungsreichen Boss-Kämpfen zur Geltung, in denen der Spieler, durch stetiges Wechseln unterschiedlicher Angriffsphasen, kaum Gelegenheit bekommt in Autopilot zu schalten.
Zur Auflockerung werden Jump'n Run-esque Morphball und Plattformer Passagen gespielt, die zu keinem Zeitpunkt zur Langeweile hin überstrapaziert werden.

Letztlich habe ich mich dann entschieden alle Punkte anzusprechen, denn der Titel hat viele tolle Seiten und ist insgesamt einfach ein verdammt gutes Spiel.
Und dafür zertifieziere ich Metroid Prime als The Guy Approved, eine Auszeichnung ausschließlich für solche Spiele, die man nicht außer Acht lassen sollte.


Und damit beende ich meinen heutigen Post. Ich tease für nächste Woche schonmal den Jahreshinblick-Rückblick 2015 und für die darauf folgende Woche den Jahreshinblick 2016 an.
Keep gaming,

TG

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