Mittwoch, 5. November 2014

Wie ein Gamer leben, ohne Krösus zu sein.

Nicht immer, aber immer mal wieder höre ich die Leute sich darüber beschweren, was Gaming doch für ein teures Hobby ist. Man regt sich darüber auf, wie viel die Konsolen kosten, dass die Preise der Spiele mit der aktuellen Generation auf 70€ gestiegen sind und verkündet lautstark, dass man ab jetzt nur noch zum Steam-Sale einkauft und sowieso nur Indie-Titel.


Gaming ist zu teuer? Halte ich für'n Gerücht.
Für heute habe ich mir zur Aufgabe gemacht, diese gemeine Behauptung zu widerlegen.

Tatsächlich habe ich seit Juni, als ich mir meine Wii U zugelegt habe, nur 12€ für das Hobby ausgegeben (siehe DLC Post) und hatte trotzdem keinen Mangel. Um das zu erreichen hielt ich eine Reihe grundlegender Prinzipien ein, die ich nun ausführen werde.

 

Gute Spiele haben keine Verfallsdatum:
Es ist genau wie mit Musik und Film. Nicht jedes Spiel muss man sofort zum Release kaufen. Natürlich gibt es immer mal wieder ein Game (Smash Bros), auf das man nicht länger warten möchte als möglich und dessen Entwickler man gerne größtmöglich unterstützt. Ich sage nichts dagegen, in dem Fall zum Release-Preis zuzugreifen.
Aber dann sollte das Spiel auch etwas ganz besonderes sein. Man geht ja auch nicht auf Konzerte von allen Musiker, deren Musik man hört.
Mit der Zeit sinkt der Preis eines Spiels. Und damit meine ich nicht nur den Kaufpreis. Auch Leihgebühren oder Gebrauchtspiele werden günstiger, wenn die Software älter ist. Nach einem Jahr sind die Spiele dann so günstig, dass jeder spielenswerte Titel auch sein Geld wert ist.
Als netten Bonus, hat man zu diesem Zeitpunkt dann auch genug Review-Material zusammen (besonders von Hobby-Youtubern, die nicht alles sofort reviewen) um sich ein Urteil zu machen, ob sich das Spiel überhaupt lohnt.
Die Bugs werden mit der Zeit auch immer weniger, gelobt sei das Patchen.


Leihen ist King... Schlechtes Wortspiel? Ok, tut mir Leid:Gerade hatte ich Leihgebühren erwähnt. Videotheken sind der unbestrittene Godfather des Leihens. Hier findet man alles was aktuell (und fesh und hip) ist und die Software ist in genügender Stückzahl vorhanden, um nicht vergriffen zu sein.
Aber nicht jedes Spiel eignet sich dazu, in einer Videothek geliehen zu werden. Da die Leihgebühren größer werden, je länger man leiht, lohnt es sich selten, ein lang andauerndes episches Rollenspiel dort zu leihen.
Nr. 2 in der Ausleihe-Branche sind Freunde und Bekannte. Die Auswahl ist offensichtlich vom Bekanntenkreis abhängig, dafür kommt man für Lau durch und angepisst werden die Leute meistens erst nach zwei-drei Monaten. Dann aber richtig (insbesondere, wenn man immer wieder verspricht das Spiel beim nächsten Mal mitzubringen).
Als drittes habe ich einen kleinen Geheimtipp in petto. Es scheint so naheliegend, aber den wenigsten ist klar, dass man in öffentlichen Bibliotheken nicht nur Bücher ausleihen kann. Für wenig bis gar keine jährliche Gebühren kann man so viel ausleihen, wie man möchte. Die Auswahl erscheint ziemlich beliebig, besonders bei Videospielen, aber es gibt auch immer neuen und vor allem guten Kram. Wenn man das Spiel nicht in der Leihfrist schafft, bringt man es einfach zurück und borgt es sich am nächsten Tag erneut.

Gebrauchter Kram:

Ein eher trivialer Punkt, über den ich nicht viele Worte verlieren möchte. Gerade für überholte Konsolen zahlt man weit weniger, als sie an spielerischen Wert besitzen (Den Gamecube kriegt man zum Beispiel schon für 50€). Auch bei Peripherie, wie Controllern, lohnt sich ein Blick, obwohl ich hier aufgrund von Hygiene Vorsicht walten lassen würde.
Selber Kram zu verkaufen, den man nicht nochmal spielen will, gehört übrigens auch hierzu. An der Stelle der Tipp: Gamestop oÄ. machen richtig (richtig!) schlechte Preise. Lieber ein bisschen Arbeit in e-bay stecken oder die Spiele einfach dem Kumpel schenken.

Steam/Humble Bundle oÄ:

Der Punkt musste einfach kommen, nachdem ich die Valvsche Plattform schon in der Einleitung erwähnt hatte. Mit Steam kann man gut Geld sparen, keine Frage. Aber man sollte auch wirklich Geld sparen. Wenn man ein um 80% reduziertes Spiel kauft, dass man eigentlich nicht auf dem Zettel hatte, dann hat man nicht 80% gespart sondern 20% zu viel ausgegeben!
Am Besten macht man sich vor einem anstehenden Sale eine klare Liste an Spielen, an denen man interessiert ist und kauft auch wirklich nur diese (so sie denn zur Zufriedenheit herunter gesetzt sind).

Grafik ist nicht alles:
Für mich persönlich ist es sogar so, dass Grafik auf meiner Prioritäten-Liste ganz weit hinten steht. Auch wenn man Grafik wichtig findet, sollte man sich fragen wie viel sie wirklich wert ist. Alle Multiplattform-Titel sehen auf den Konsolen gut aus. Ist der Unterschied zu einem dreimal teureren PC wirklich wichtig, oder kauft man sich nicht doch lieber zwanzig Spiele für das Geld (und zwei Soundtracks und einen Staubfänger Statue)?


So, damit habe ich alle wichtigen Punkte abgearbeitet. In Anbetracht des Geschriebenen kann man mir wirklich nicht sagen, Gaming wäre ein zu teures Hobby und man könne sich nichts mehr leisten.
In alter Walross-Schnauzer Manier:

BUSTED!

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