Mittwoch, 23. September 2015

Ich glaube ich werde zu alt für diesen Scheiß

Letzte Woche habe ich das Spiel Der Herr der Ringe - Mordors Schatten angespielt. Als es vergangenes Jahr raus kam, wurde es von Kritikern wie Fans gut aufgenommen und für einige war es sogar das Spiel des Jahres.
Dem Genre (das ich mal als seichte Action Unterhaltung bezeichnen möchte) stehe ich zwar eher etwas nüchtern gegenüber, aber da ich grundsätzlich jedem Game eine Chance gebe, habe ich es mir bei Gelegenheit ausgeliehen und ein Stündchen gespielt.


Ich habe lange kein so anspruchsloses Spiel gespielt.
Das Story Intro war so flach und zweckmäßig kurz gehalten, dass ich einen Moment lang dachte, ich hätte versehentlich eine Cutscene übersprungen.
Beim schleichen kann man quasi gar nicht entdeckt werden, da patrouillierende Orks nur ein zwei Meter weit sehen können und auf Geräusche überhaupt nicht reagieren.
Das, eins zu eins aus Assassins Creed übernommene, Klettern ist, wegen der weitläufigen offenen Level Gestaltung, völlig nutzlos.
Im Nahkampf drückt man so lange den selben Knopf, es sei denn, ein der zahllosen Gegner kommt zufällig mal zum Angriff. Dann muss man nämlich zum Kontern einmal einen anderen Knopf drücken (was zum Glück unübersehbar angezeigt wird). Aufs Timing muss man dabei überhaupt nicht achten, da man seine Angriffe jederzeit durch Kontern canceln kann.

Zu allem Überfluss greifen Schleichen und Kämpfen überhaupt nicht ineinander. Die Orkbosse (die man ausschalten muss, dazu gleich mehr) sind gegen Schleichangriffe immun, was dazu führt, dass man letztlich sowieso einen Nahkampf ausfechten muss. Im Nahkampf wiederum strömen sowieso ununterbrochen neue Orks nach, weshalb es sich überhaupt nicht lohnt vor Kampfbeginn nahe Orks zu töten.

In der Stunde die ich gespielt habe, bestand der einzige Zweck des Spiels darin Orkbosse zu töten. Das kann per Definition schon nur repetitiv werden, aber alle Bosse in unmittelbarer Nähe des Startpunktes offen aufzustellen, wodurch jeglicher Erkundungsaspekt unterbunden wird, macht den Eindruck man wolle so monoton sein wie möglich.
Einzig die Bosse selber, die den Spieler mit Beleidigungen und Spott herausfordern, bringen ein bisschen Atmosphäre in Mordors Schatten.

Zu all dem sei noch mal betont, dass ich nur die erste Stunde des Spiels gesehen habe und es gerade im Leveldesign durchaus noch Verbesserungen geben kann, die zu suchen mir meine Zeit aber zu schade ist.

Kommen wir aber zum eigentlichen Aufhänger dieses Blog Posts zurück. Wie kommt es, dass Mordors Schatten trotzdem so gut angekommen ist?
Vielleicht suchten viele Spieler einen Titel, um beim Fernsehen nebenbei ihre Finger zu beschäftigen. Vielleicht ist die Community, nach dem neunten Assassins Creed, einfach so abgestumpft, dass sie das Spiel nur noch verschwommen wahrgenommen hat oder geistig komplett abwesend war.
Vielleicht bin ich auch einfach schon zu lange dabei und weiß einfach nicht mehr was den jungen Leuten gefällt.

Wer sich selber ein Bild von Mordors Schatten machen möchte, dem empfehle ich einen Controller mit Turbo Button. Nicht dass es dann mehr Spaß machen würde, aber der eigene Materialverschleiß ist wenigstens eingedämmt.

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